Höfliche Kunst mit ok.danke.tschüss
16. Oktober 2019
Beitrag von Linda Engelen (FSJ Kultur)Gesellschaftskritik und trotzdem den Kopf ausschalten? Die Synthie-Pop Band ok.danke.tschüss macht es möglich. Tanzbare energiegeladene Beats gepaart mit gesellschaftskritischen Texten bringen eskalative Fans und stille Zuhörer zusammen. Ihre in farbenfroher Freude verpackte Kunst soll tanzbar und am besten für jeden zugänglich sein.
Dies thematisieren die Popmusikdesign-Studierenden Benni (Schlagzeug), Lucas (Tasteninstrumente), Manu (Bass) und Eva (Gesang) in ihrer ersten Single „Vincent van Gogh“, indem sie elitäre Vernissagen kritisieren und sich für „Kunst für alle“ aussprechen. Deutlich wird dies beispielsweise in der immer wieder aufkommenden Zeile „Ich hab‘ ein Ohr mehr als Vincent van Gogh, und du sagst ich versteh´ Kunst nicht“. Durch ihr Gesamtkonzept wird die Vielschichtigkeit der Band deutlich: Von der begleitenden Story hinter der Musik bis zu den Outfits passt alles zusammen. In der Kollektion sind hier: 80er Jahre Kleidung, Anzüge der Marke „youlookuglytoday“ und Sportoutfits. Nach und nach entwickelten sie zusammen mit den zwei Musikbusiness-Studenten Patrick Kruppa (Booking & Management) und Henri Heiland (Konzeption) ein Bandkonzept, das ganz unter dem Konsens „oberflächlich höflich und trotzdem rebellisch“ steht. Die verschiedenen Farben der Kleidung sollen dabei den Zwiespalt zwischen der extrem individualistischen Welt und dem Wunsch nach Einheit aufzeigen. Angefangen hat alles bei der berühmt berüchtigten Bandbörse, bei der sich die Erstsemester der Popakademie zu Bands zusammenfinden. So auch Teile der jetzigen ok.danke.tschüss Formation. Nach mehreren gemeinsamen Proben stand auch relativ schnell der Bandname. Dieser wurde maßgeblich von ihrem ehemaligen Gitarristen Tim geprägt, der wenn er sich beim Üben verspielte „ok, danke.“ oder „ok, danke, tschüss“ sagte. Solltet ihr diese unfassbar glücklich machende Band, die auch Teil des Popcamp Jahrgangs 2019 ist, noch nicht live gesehen haben, hier geht's direkt zu den Konzert- und Festival-Terminen. Und wenn ihr dann auch noch den Text einer der ersten herausgebrachten Singles („Vincent van Gogh“ oder „Rosie“) mitsingen könnt, habt ihr gute Chancen die Band zum Lachen zu bringen. Oder lasst ein paar (am besten höfliche!) Kommentare im Netz da: Es gibt auch die Möglichkeit euch für das WhatsApp Rundschreiben der Band anzumelden. Einfach 01788842556 in den Kontakten abspeichern und eine Nachricht mit Vorname und Postleitzahl an die Band schicken. Dann sagen Sie euch bestimmt nicht nur tschüss, sondern auch hallo. In diesem Sinne: Ok. danke, dass es euch gibt und bitte nicht so schnell tschüss.